Die Ursachenforschung geht weiter
Nach dem die einfachste Möglichkeit (die Ventildeckeldichtung) leider nicht das Problem war, zerbreche ich mir zusammen mit dem Motorenbauer ordentlich den Kopf, wie das Problem zustande gekommen sein könnte.
Nach einer ganzen Weile ist plötzlich sonnenklar, was passiert sein muss...
Ich habe das bisher nur ganz kurz erwähnt: Beim Zerlegen des Zylinderkopfes fiel auf, dass ein falscher Lagerdeckel an der Einlassnockenwelle verbaut war. Die Lagerdeckel sind fester Bestandteil des Zylinderkopfes, weil die Lagergasse der Nockenwellen mit montierten Deckeln auf Maß gebracht wird. Deckel weg, Lagergasse kaputt! Scheinbar ist der Motor vorher so gelaufen (bei mir nur ganz kurz, war ein Schlachtfahrzeug). Beim Zusammenbau fiel dann auch auf dass der Lagerdeckel außerhalb der Toleranz war, Andy tauschte ihn gegen einen anderen aus und passte die Lagerstelle an. Soweit so gut. Man kann es schon ahnen:
Es handelt sich um den äußeren Lagerdeckel der Einlassnockenwelle, der auch den Simmering aufnimmt. Andy hatte zwar die Lagerstelle für die Nockenwelle angepasst, nicht aber die "Lagerstelle" für den Simmering. Als er sich daran erinnert ist er sich sofort bombensicher dass genau das das Problem ist: Der Simmering ist verzogen und dichtet nicht sauber ab.
Mit dieser Vorahnung atme ich sehr sehr tief ein und versuche, den Riementrieb bei eingebautem Motor zu zerlegen - und bin unfassbar erleichtert, als mir das gelingt. Ich kann aber kaum beschreiben, an wie vielen Stellen es um ein Haar NICHT geklappt hätte. Man kann ja auch mal Glück im Unglück haben.